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Covid19 und die Veränderung der Geschäftsmodelle

Covid19 und die Veränderung der Geschäftsmodelle

In Covid19 Zeiten bin ich zuhause entweder auf selbst kochen angewiesen oder auf die eingeschränkten Dienste der Gastronomie. Da ich nicht immer selbst gekochtes mag, habe ich mal die Veränderung der Geschäftsmodelle ausprobiert.

Viele Gastronomen versuchten ihr altes Geschäftsmodell an die Krise anzupassen. Ihnen gelang das aber nicht immer. Die einen versuchten sich im Lieferservice und die Anderen boten einen Abholservice an. Weder Liefer- noch Abholservice war neu. Denn es gibt einige Bereiche der Gastronomie, die schon quasi immer diesen Service angeboten haben. Dönerbuden oder Pizzadienste haben da klar einen Vorteil. So hatten die altbekannten Schachtelwirte ebenfalls viel Erfahrung in dem Bereich und änderten nichts.

Was mir aufgefallen ist, möchte in den folgenden Beispielen vergleichen

Beispiel 1 – Lokale Wirtin bietet Essen in einer Styropor Verpackung an und Liefert.

  • Preislich passend – Der Preis für das bestellte Essen war passend
  • qualitativ passend – Die Qualität des bestellten Essens war gut und trotz Lieferung noch ausreichend warm
  • Menge passend – Ich bekam alle Speisen in der erwartenden Menge geliefert
  • Zeitlich passend – Von der telefonischen Bestellung zum Essen am Tisch war die Wartezeit im Rahmen.

Beispiel 2 – Lokale Wirtin bietet Essen in einer Plastik Verpackung an zum Abholen

  • Preislich passend – Der Preis für das bestellte Essen war angepasst
  • qualitativ passend – Die Qualität des bestellten Essens war gut. Jedoch musste das Essen abgeholt werden und die Fahrt dauerte ca. 7 Minuten. Das Essen war am Tisch noch ausreichend warm
  • Menge passend – Alle Speisen wurden in der erwartenden Menge bereitgestellt
  • Zeitlich passend – von der telefonischen Bestellung zum Essen am Tisch war die Wartezeit im Rahmen.

Beispiel 3 – Lokaler Pizzawirt bietet Essen in einer Kartonverpackung an zum Abholen und geliefert

  • Preislich passend – Der Preis für das bestellte Essen war wie üblich. Der Wirt hat am Geschäftsmodell nichts geändert.
  • qualitativ passend – Die Qualität des bestellten Essens war gut. Ich holte das Essen in dem Fall selber ab. Das Essen war am Tisch wie gewohnt ausreichend warm
  • Menge passend – alle Pizzen wurden in der erwartenden Menge bereitgestellt
  • Zeitlich unpassend – von der Bestellung zum Essen am Tisch, war die Wartezeit nicht im Rahmen. Bei der telefonischen Bestellung konnte ich zwischen 45 Minuten auf die Lieferung zu warten wählen. Oder selber alles abzuholen nach 15-20 Minuten. Ich habe mich fürs abholen entschieden und war nach 17 Minuten vor Ort. So musste ich jedoch dann noch weitere 30 Minuten warten um das Essen zu übernehmen. So etwas ist Organisatorisch auf jeden Fall verbesserungswürdig.

Beispiel 4 – Lokaler Wirt bietet Essen an und Liefert

  • Preislich unpassend – Der Preis für das bestellte Essen war völlig unrealistisch und der Mindestbestellwert Betrug € 35,-. Für die Lieferung wurden zusätzlich noch € 10,- aufgeschlagen.
  • qualitativ passend – Die Qualität des bestellten Essens war gut und trotz Lieferung noch ausreichend warm.
  • Menge passend – Alle Speisen wurden in der erwartenden Menge geliefert.
  • Zeitlich passend – von der Bestellung zum Essen am Tisch war die Wartezeit im Rahmen.

Beispiel 5 – Lokaler Burgerwirt bietet Essen an zum Abholen. Es handelt sich nicht um einen Konzern Burger.

  • Preislich passend – Der Preis für das bestellte Essen war angepasst wie auch vorher gewohnt
  • qualitativ passend – Die Qualität des bestellten Essens war gut. Das Essen musste abgeholt werden und die Fahrt dauerte ca. 5 Minuten. Das Essen war am Tisch noch ausreichend warm. Wie für einen Abholburger üblich in der Kartonverpackung
  • Menge passend – Alle Speisen wurden in der erwartenden Menge bereitgestellt
  • Zeitlich passend – Von der Bestellung zum Essen am Tisch war die Wartezeit im Rahmen.

Der Vergleich der einzelnen Geschäftsmodelle zeigt die aktuelle Situation in der Gastronomie. Ich habe jedoch nur das Essen oder die Getränke bestellt. Einen Barservice für zuhause fand ich nicht. Es wäre eine Möglichkeit die Bargetränke mittels Drohne zu liefern oder ähnliches. Das geht schnell und so bekomme ich den Cocktail schnell und richtig temperiert zugestellt 🙂

Unterschiedliche Vorgehensweisen der Wirte

Interessant war dabei die Vorgehensweise der einzelnen Wirte. Die alt eingesessenen Gastronomen im Liefer- oder Abholservice bieten das an was sie schon immer angeboten haben und das zu den üblichen Bedingungen. Die veränderten Rahmenbedingungen wurden adaptiert. Zusätzlich kam der Andrang durch das geminderte Angebot der Marktbegleiter. Im Beispiel 3 führte das jedoch zu erheblichen Wartezeiten. Verbesserungswürdig finde ich z.b. eine automatische Benachrichtigung so etwa 5 Minuten vor dem tatsächlichen Abholtermin. Der Wirt im Beispiel 5 vergab exakt Abholslots. Dort musste ich nicht warten. Einfach rein gehen, zahlen, abholen und fertig.

Der Wirt von Beispiel 4 verkannte die Situation vollkommen. Einen Mindestbestellwert von € 35,- einzuführen ist für mich vollkommen uninteressant. Denn beim aktuellen Verteilsystem in der Gastronomie geht es nicht um das Ambiente oder dem Service im Betrieb. Sondern lediglich um das Essen das ich zuhause in verständlicherweise minderer Qualität zu mir nehme. Die Preise sollten sich aus der Zubereitung des Produktes und der Wahl des Essens zusammenstellen. Es kann kein zusätzlicher Service eingerechnet werden. Ebenfalls maximale Portionen pro Tag ist sinnlos. Oder eine Bestellung am Tag vor der Abholung. Das Zeigt für mich eher die Unerfahrenheit eines Wirtes auf. Ein Gastrofachmann sollte in der Lage sein Essen für x Personen ohne Probleme zubereiten zu können. Auch die Wahl des Essens muss an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Ein Saiblings Filets um € 17,60 kann definitiv nicht wie erwartet zuhause nach Abholung genossen werden.

Die Wirte müssen ihre Internetseiten anpassen. Sie müssen Lieferung und Abholung auf ihre online Kanäle kommunizieren.

Alles in allem sieht man wie unterschiedlich auf die Gastronomie auf Situation reagiert. Wirte die immer schon geliefert haben, sind plötzlich im Vorteil gegenüber denen die davon gelebt haben, dass ihre Kunden zu ihnen kommen. Covid19 zwingt zur Veränderung der Geschäftsmodelle. Ob wir wollen oder nicht.

Eure Erfahrung

Wie ist eure Erfahrung mit dem Angebot in der aktuellen Situation? Habt ihr die gleiche Erfahrung gemacht oder gibt es andere Geschäftsmodelle die mir nicht bekannt sind? Covid19 wird stark zur Veränderung der Geschäftsmodelle beitragen und vieles ändern. Schreib mir deine Erlebnisse mit Covid19 und der Veränderung der Geschäftsmodelle in der Gastronomie.

P.S.: Den MC Schachtelwirt habe ich absichtlich nicht als Beispiel aufgenommen. Denn es werden zu viele konträre Diskussionen geführt. Eines möchte ich jedoch klar stellen. Bei MC handelt es sich um ein Franchise System. Seine Lokalen Partner haben einen oder mehrere Standorte und sind üblicherweise lokale Betriebe. Sie bezahlen auch lokal ihre Steuern. Aber Über die Qualität des Essens darf natürlich jeder seine Meinung haben und schimpfen!! Oder auch nicht. Ich denke nicht, dass Covid19 zur Veränderung der Geschäftsmodelle eines MC beitragen wird.

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